Beitrag von Schallers Gesundheitsbrief
Vitamin B6 & die Anti-Baby-Pille
Die meisten Frauen kennen mittlerweile die durch die Pille verursachte erhöhte Thrombosegefahr oder das höhere Risiko an Brust- oder Gebärmutterhalskrebs zu erkranken. Über diese Risiken klärt der Arzt auch auf.
Was viele Frauen dagegen nicht wissen ist, dass die Antibabypille auch in den Mikronährstoffhaushalt eingreift und den Vitamin- und Mineralstoffbedarf erhöht.
Der heutige Gesundheitsbrief thematisiert den Einfluss der Anti-Baby-Pille auf den Vitamin B6-Haushalt und liefert außerdem einen Überblick über die Funktionen des wichtigen B-Vitamins.
Bitte bleiben Sie gesund und gehen Sie liebevoll mit sich um.
Ihr Gesundheits – Team
Orale Kontrazeptiva erhöhen den Vitamin B6 (Pyridoxin)-Bedarf
Frauen, die die Anti-Baby-Pille nehmen, haben einen fünf bis zehn Mal so hohen Vitamin B6-Bedarf verglichen mit Frauen, die keine Pille einnehmen. Verschiedene Nebenwirkungen der Pille, darunter Depressionen, Blutzuckerschwankungen und Wasseransammlungen, können durch einen „pillenbedingten“ Vitamin-B6-Mangel verursacht werden.
Der erhöhte Bedarf kann nicht nur zu einem Abfall des Vitamin B6-Serumspiegels führen, sondern auch zu Veränderungen im Vitamin B2-Status.
Vitamin B6-Mangel kann zu den folgenden Symptomen führen:
- Appetitlosigkeit, Erbrechen, Durchfall
- entzündliche Veränderung der Haut (Dermatitis), der Zunge (Glossitis) und der Lippenschleimhaut (Cheilosis)
- Mikrozytäre, hypochrome Anämie
- Erhöhte Homocysteinwerte
- Störungen im Tryptophanstoffwechsel
- Verminderte Glukosetoleranz
Erhöhte Homocysteinwerte durch Vitamin B6-Mangel
Homocystein (Hcy) ist eine natürlich vorkommende (nicht proteinogene) Aminosäure, die im Stoffwechsel aus der Aminosäure Methionin gebildet wird. Erhöhte Blutwerte für Homocystein können eine Schädigung der Blutgefäße zur Folge haben und steigern die Inzidenz von Herzinfarkt bzw. Schlaganfall. Sie stehen auch in engem Zusammenhang mit Depressionen und Demenzerkrankungen.
Zur Regulierung des Homocysteinspiegels im Blut ist eine ausreichende Versorgung mit den Vitaminen B6, B12 und Folsäure wichtig.
Die Cystathion- β–Synthase und Cystathion-γ-Lyase, Enzyme des Homocystein-Abbaus, sind Vitamin B6 abhängig. Defizite dieser Enzyme, sowie der Folsäure-abhängigen Methioninsynthetase, führen zu erhöhten Homocysteinkonzentrationen.
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Störungen im Tryptophan-Stoffwechsel als Ursache für Nervosität, Reizbarkeit und Depressionen
Unter der Anwendung der Anti-Baby-Pille werden häufig Nervosität, Reizbarkeit und Depressionen beobachtet. Ein östrogeninduziertes Vitamin B6-Defizit und eine daraus resultierende reduzierte Umwandlung von Tryptophan zu Serotonin wird als Ursache diskutiert.
Tryptophan wird durch das Enzym Tryptophan-5-Hydroxylase in 5-Hydroxytryptophan (5-HTP) umgewandelt. Dieser Stoffwechselweg benötigt Folsäure, Vitamin B3, Vitamin C, Eisen und Kupfer als Cofaktoren. Die L-Aminosäure-Decarboxylase wandelt 5-HTP in Serotonin um. Vitamin B6-Mangel blockiert die Tryptophan-5-Hydroxylase und somit die Umwandlung von Tryptophan in 5-HTP.
Die erhöhte Aktivität der Tryptophan-2,3-Dioxygenase erhöht den Vitamin B6-Bedarf und beschleunigt zudem den Tryptophanabbau. Dadurch kann die Serotoninverfügbarkeit im zentralen Nervensystem negativ beeinflusst werden, was sich durch Nervosität, Reizbarkeit und Depressionen äußern kann.
Erhöhtes Diabetes-Risiko durch Vitamin B6-Mangel
Eine verminderte Fähigkeit zum Abbau von Traubenzucker (Glukoseintoleranz) gilt als seltene Nebenwirkung der Anti-Baby-Pille.
Eine mögliche, diskutierte Erklärung dafür ist, dass Xanthurensäure im Tryptophanstoffwechsel aufgrund des Vitamin B6-Mangels vermehrt gebildet wird. Xanthurensäure kann mit Insulin Komplexe bilden. Die Folge ist eine Minderung der Insulinwirkung und theoretisch eine Steigerung des Diabetesrisikos. In einer Studie führte die Zufuhr von Vitamin B6 bei Frauen mit diagnostiziertem B6-Mangel zu einer raschen Senkung des Blutzuckers nach einem Glukosetoleranztest.
Welche Vitamine & Mineralstoffe werden während der Einnahme der Anti-Baby-Pille vermehrt gebraucht?
Die Anti-Baby-Pille erhöht den Bedarf an B-Vitaminen (insbesondere Folsäure und B6) und Vitamin C. Sie beeinträchtigt den Nährstoffhaushalt der Mineralstoffe Zink und Magnesium.
In den folgenden Gesundheitsbriefen erfahren Sie mehr, über die durch die Pille verursachten Nährstoffmängel, deren Folgen und was Sie dagegen tun können. Sie werden feststellen, dass der durch die Pille verursachte hohe Nährstoffmangel sich leider selbst mit einer ausgewogenen Ernährung kaum ausgleichen lässt.
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Schallers Gesundheitsbriefe
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