BEITRAG BEI ZENTRUM DER GESUNDHEIT –
Nattokinase ist ein Enzym, das aus fermentierten Sojabohnen isoliert wird. Es gilt als natürlicher Blutverdünner und wird daher in der Naturheilkunde zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingesetzt.
Autor: Carina Rehberg
Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Stand: 16 August 2025
Was ist Nattokinase?
Nattokinase ist eines von vielen Enzymen, das sich im japanischen Sojabohnengericht namens Natto befindet. (Wir nennen es daher auch Natto-Enzym). Für Natto werden die Sojabohnen erst gekocht und anschließend mit Hilfe eines bestimmten Bakterienstammes (Bacillus subtilis natto) fermentiert.
Um die Sojabohnen bzw. das Sojaprotein verstoffwechseln zu können, bilden die Bakterien das Enzym Nattokinase, ein Protein, das aus 275 Aminosäuren besteht.
Anfangs glaubte man, es gehöre zur Enzymgruppe der Kinasen, daher der Name Natto-Kinase. Später aber stellte man fest, dass das Enzym zur Gruppe der Proteasen gehört (1). Der Name blieb aber.
Proteasen spalten Proteine, zerlegen sie also in kleinere Bausteine. Auch Blutgerinnsel bestehen aus Proteinen. Daher kann Nattokinase Blutgerinnsel auflösen (2), also „blutverdünnend“ wirken.
Aus diesem Grund gilt das Enzym in der Naturheilkunde als natürlicher Blutverdünner, der in Form eines Nahrungsergänzungsmittels insbesondere zur Prävention (38) von Herz-Kreislauf-Problemen eingenommen werden kann.
Wie wird Nattokinase hergestellt?
Das Enzym kann einerseits aufwändig aus Natto isoliert werden (5) oder aber auch – ganz ohne Natto – im Labor mit den entsprechenden Bakterienkulturen hergestellt werden (9), teilweise unter Einsatz von Gentechnik (10).
Als Nährmedium für die Bakterien müssen dabei nicht einmal Sojabohnen verwendet werden, da Bacillus subtilis z. B. auch auf den Überresten der Shrimpsproduktion (Krabbenschalen) Nattokinase produzieren kann (11).
Wer also ein veganes Produkt bevorzugt, müsste sich vorab entsprechend informieren, welches Nährmedium für die Herstellung des gewählten Produktes verwendet wurde.
Man gibt zu den gekochten Sojabohnen nun das Bakterium Bacillus subtilis natto, das unter feucht-warmen Bedingungen bei 42 °C bereits innerhalb von 3 bis 5 Stunden Nattokinase bildet. Das Enzym wiederum fermentiert/verdaut nun die Sojabohnen.