Schwarzkümmel – Heilmittel des Orient

Schwarzkümmel – Heilmittel des Orient

Im Ayurveda nennt man Gewürze „die kleine Apotheke“. Tatsächlich gehören sie nicht nur zum kulinarischen Erbe der Völker, sondern werden gleichermaßen aufgrund ihrer Heilwirkungen geschätzt. Der Schwarzkümmel genießt dabei eine Sonderstellung – sowohl als Öl als auch als pulverisierter Samen in Kapseln –, weil er so überaus vielseitig und breit gefächert wirksam ist.
Von Verdauungsbeschwerden bis Allergien, von Diabetes bis Rheuma, von Viren bis Hauterkrankungen hat der Schwarzkümmel erstaunliches vorzuweisen.

Von Dr. phil. Doris Steiner-Ehrenberger

Der Schwarzkümmel ist ganz vorne mit dabei beim Wirksamsten, das die Natur zu bieten hat. Er ist wichtiger Bestandteil der orientalischen Küche. Doch das allein erklärt noch nicht das anhaltende Interesse an den winzigen schwarzen Samen über bereits mehrere Jahrtausende. Der echte Schwarzkümmelsamen (Nigella sativa), ein Doldengewächs, mit dem an Pfeffer, Sesam und Kreuzkümmel erinnernden Geschmack ist ein Juwel der Naturmedizin. Mit dem Kümmel und dem Kreuzkümmel teilt er nur die Bezeichnung, verwandt ist er mit ihnen nicht.

Verehrt in der alten Welt

Der Schwarzkümmel stammt ursprünglich aus Westasien, der Türkei und dem Irak. Seine Verwendung geht bis in die altbabylonische Zeit zurück, ins Ägypten der Pharaonen, ins Persien des großen Gelehrten Avicenna, ins gelobte Land der biblischen Zeit, ins antike Griechenland des Hippokrates oder Dioskurides und ins antike Rom des Plinius. Bis Indien und China wird er von Vertretern des Ayurveda und der TCM gelobt. Kaiser Karl der Große beauftragte den Anbau der Gewürz- und Heilpflanze in Europa. Seit dieser Zeit war der Schwarzkümmelsamen als Heilmittel auch bei uns verbreitet und findet etwa in der Medizin der Renaissance Erwähnung.

Hochgelobt im Orient

Während er bei uns im Europa des 16. Jahrhunderts in Vergessenheit geriet, hat ihn der Orient nicht nur weiterhin verwendet, sondern bis heute nahezu verehrt. Der als Propheten-Medizin bekannte Schwarzkümmel heilt laut den Worten des Propheten Mohammed „jede Krankheit außer den Tod“.
Es muss also schon etwas dran sein an einer Natursubstanz, die so viel Aufmerksamkeit auf sich zieht. Allerdings wird man, abgesehen von etlichen kleineren Studien an Universitäten weltweit, große Studien vergeblich suchen, was wohl eher darauf zurückzuführen ist, dass es sich um ein Naturmittel handelt. Da ist das Interesse naturgemäß nicht so groß, denn Studien sind teuer und es sind hier kaum Patente zu erwarten.

Immunstärkend von Corona bis Krebs

In der Corona-Zeit hat man dem Schwarzkümmel ebenfalls wieder vermehrt Interesse geschenkt. Computersimulationen zeigten, dass das enthaltene Thymoquinon keimtötend wirkt – selbst gegen Covid-19.
Dieser Wirkstoff fiel in anderem Zusammenhang ebenfalls auf. Nach dem Sloan Kettering Krebsforschungs-Institut in South Carolina/USA zeigt es in Zellversuchen krebshemmende Wirkung bei verschiedenen Krebsarten, positive Wirkungen auf die Produktion von Immunzellen und Interferon sowie auf Knochenmarkszellen. Es reduziert Nebenwirkungen der Bestrahlung
(als Öl auftragen) und mildert die leberschädigende Wirkung bei Chemotherapie.

Unterstützt die Chemotherapie

Die Wirksamkeit von Krebs-Medikamenten wird durch den Schwarzkümmel sogar verstärkt. Etwa die krebstötende Wirkung von Tamoxifen bei Brustkrebszellen, von Temodal bei Glioblastomzellen, von Irinotecan bei Darmkrebszellen, von Cisplatin bei Lungenkrebszellen, von Oxaliplat bei Bauchspeicheldrüsenkrebszellen. Obwohl die Studienlage letztlich noch viel zu mager ist, ist von einer zumindest unterstützenden Wirkung bei Krebspatienten auszugehen.

Hält Herpes-Viren in Schach

Schon länger bekannt ist die antivirale Wirkung des Schwarzkümmels bei hartnäckigen, mitunter folgenschweren HerpesViren wie Epstein-Barr-Virus (Pfeiffersches Drüsenfieber) und Cytomegalie Virus (Herpesvirus Typ 5). Diese sogenannten „Retroviren“ verbleiben nach der ersten Ansteckung im Körper und können durch andere Infektionen oder Stress wieder aktiviert werden.
Man vermutet, dass Autoimmunerkrankungen – darunter Hashimoto Thyreoiditis, Multiple Sklerose, Lupus erythematodes, Rheuma, und manche Krebserkrankungen wie Lymphome, durch das Epstein-BarrVirus ausgelöst werden. Denn das überaktive Immunsystem kann gegen den Erreger überschießend mit Autoimmunantikörpern reagieren. Naheliegend, dass der Schwarzkümmel gerade bei den genannten Erkrankungen erfahrungsgemäß so gut wirkt!

Das Immunsystem beruhigt sich

Hält der Schwarzkümmel den Epstein-BarrVirus in Schach, wird das Immunsystem wieder entlastet und kann sich eventuell wieder regulieren. Weitere wirksame Pflanzen gegen Epstein-Barr sind übrigens die Artemisia annua – gerade bei Autoimmunerkrankungen! –, die Katzenkralle und der Fu ling Vitalpilz.
Ein genauso großes Übel ist das Cytomegalie Virus. Es löst subtile Organentzündungen aus, die lange unbemerkt bleiben können, da es außer Müdigkeit, leichtes Grippegefühl, etwas Fieber, Druck rechts im Oberbauch, schlechtere Leberfunktion – man verträgt keinen Alkohol mehr – kaum Beschwerden verursacht. Dieses Virus ist jedoch ebenfalls für eine Immunschwäche verantwortlich und kann daher Tumore begünstigen. Seine Aktivität wird anhand erhöhter Antikörperwerte im Blut nachgewiesen.

Bewährt bei Allergien und Asthma

Aber gehen wir zurück zur Basis und zur Frage, warum Menschen in so vielen Gegenden der Welt nach Schwarzkümmel fragen. Da steht ganz vorne des leidige Thema Allergien. Jedes Jahr steigt die Anzahl der Allergiker weiter an. Doch der Schwarzkümmel hat dem etwas entgegenzusetzen.
Einerseits kann man bei Heuschnupfen und Hausstauballergie das Öl wie Nasentropfen anwenden, andererseits kann die Einnahme Histamin senken und damit allergische Symptome lindern. Mit zwei Gramm täglich (3 bis 4 Kapseln) sollte schon vor der individuellen Pollensaison begonnen werden. Hintergrund der antiallergischen Wirkung sind die Linol- und Gamma-Linolensäuren, die zum Aufbau immunregulatorischer körpereigener Substanzen benötigt werden.

Allergiker brauchen mehr ungesättigte Fettsäuren

Bei Allergikern ist – vermutlich aufgrund eines Enzymdefektes – der Aufbau der körpereigenen Prostaglandine aus Gammalinolensäure und Arachidonsäure gestört. Allergiker benötigen daher mehr ungesättigte Fettsäuren als andere, können sie jedoch aus der normalen Nahrung nicht aufnehmen. Daher hilft ihnen Schwarzkümmel oft so gut! Prostaglandin E1 wirkt entzündungshemmend und verhindert das Freisetzen von allergischen Überträgerstoffen wie Histamin. Prostaglandin E2 wirkt bronchienerweiternd. Beide Prostaglandine können das Immunsystem stark regulieren.
Schwarzkümmel besserte in Studien die Häufigkeit von Asthmabeschwerden, das Atemgeräusch und die Lungenfunktionswerte signifikant. Es wurden zusätzlich weniger Medikamente benötigt.

Wohltat für die Haut

Der bei Allergikern gestörte Prostaglandin-Aufbau spielt zugleich eine wichtige Rolle bei allergischen Hauterkrankungen wie Nesselausschlag, oft auch bei Ekzemen und Neurodermitis.
Neben der schon beschriebenen antiallergischen Wirkung bei innerer Anwendung ist die antibakterielle und damit desinfizierende Wirkung des Schwarzkümmelöls bei äußerlicher Anwendung wirklich beachtlich. Das Öl ist äußerlich günstig bei Vitiligo
(Weißfleckenkrankheit), die zu den Autoimmunkrankheiten zählt. Bei Neurodermitis und Psoriasis gibt es experimentelle Erfolge, außerdem wirkt das Öl sehr gut pflegend.

Bei Magen- und Verdauungsbeschwerden

Sie zählen zu den wichtigsten Einsatzbereichen des Schwarzkümmels: Aufstoßen, Sodbrennen, Blähbauch, Bauchkrämpfe. Im Orient weiß man aus Erfahrung, dass der Schwarzkümmel Speisen bekömmlicher macht. Selbst bei einer Gastritis und Magengeschwüren – etwa ausgelöst durch Stress, Cortison oder Chemotherapie – wirkt sich der Schwarzkümmel genauso positiv aus. Er wirkt sogar, wenn die Entzündung von Helicobacter pylori Bakterien ausgeht. Laut einer Studie kann er bei einer Tagesdosis von 2 Gramm über einen Monat lang mit der konventionellen Antibiotika-Therapie durchaus mithalten! Die Oberbauchbeschwerden verschwanden, der Helicobacter war im Stuhl nicht mehr nachweisbar. Bei Salmonellen und Escherichia coli Bakterien hilft der Schwarzkümmel ebenfalls, jedoch nicht bei Listerien und Pseudomonas aeruginosa.

Lindert rheumatische Beschwerden

Gelenkschwellungen, -steifheit und -schmerz konnten in einer Studie an Arthritis-Patientinnen erheblich reduziert werden. An der Universität Kairo in Ägypten, wo das Interesse an Schwarzkümmelöl seit der Pharaonenzeit groß und das Wissen um seine Heilwirkung
Kulturgut ist, haben Forscher bei rheumatoider Arthritis signifikante Verbesserungen nach einem Monat Einnahme von Schwarzkümmel gegenüber der Gabe von Placebo-Kapseln im Monat davor, festgestellt. Die Anzahl geschwollener Gelenke und die Morgensteifheit der Gelenke hatte deutlich abgenommen.
Allerdings erhielten die Patientinnen zusätzlich die üblichen Medikamente, jedoch ohne Cortison, das musste bereits sechs Monate vor der Studie abgesetzt werden.

Hilfe für Diabetiker

Der Schwarzkümmel unterstützt Typ 2-Diabetiker bei der Blutzuckersenkung. Eine zwar kleine, aber doch interessante Studie aus dem Iran, wo der Schwarzkümmel sehr beliebt ist, schaffte das eingesetzte Schwarzkümmelöl zwar nicht, den Nüchternblutzucker in acht Wochen auf ideale 70 bis 100 mg/d zu senken, doch von durchschnittlich 219 mg/dl auf danach 153 mg/dl schaffte er es. Das entspricht immerhin einer Reduktion um etwa 70 mg/dl. Nebenbei reduzierte er zusätzlich das glykierte Hämoglobin und die Ansprechbarkeit auf Insulin verbesserte sich.
Am überzeugendsten ist aber vielleicht, dass der Schwarzkümmel bei gefäßgefährdeten Diabetikern gleichzeitig eine leichte Senkung von erhöhtem LDL-Cholesterin, eine leichte Anhebung des erwünschten HDLCholesterins und eine leichte Blutdrucksenkung bewirkt. Bei infizierten Wunden konnte nachgewiesen werden, dass das Auftragen des Öls gegen acht antibiotikaresistente Staphylococcus aureus-Keime hilft. Selbst wenn es den übrigen elf nichts anhaben konnte – dieses Ergebnis ist beachtlich.

Verbessert die Nervenreizleitung

Das Schwarzkümmelöl nützt außerdem den bei Diabetikern stark gefährdeten Nerven.
Es verbessert die Nervenreizleitung, schützt vermutlich vor Hirnschädigung durch Stress, Diabetes, Gifte und Strahlen, fördert die kognitiven Leistungen und kann sich günstig bei Bewegungsstörungen wie Parkinson oder entzündungshemmend bei Multipler Sklerose auswirken, mit weiteren förderlichen Effekten auf die Myelinscheiden.
Damit ist noch immer nicht alles gesagt. Bei Diabetikern können ebenso die Nieren und die Lungen gefährdet sein. Da ist jede Entlastung willkommen. Der Schwarzkümmel schützt die Nieren vor Medikamenten und chemischen Substanzen, etwa vor dem toxischen Nitritpökelsalz in Fleisch- und Wurstwaren. Er beugt außerdem Nierensteinen vor.
Die Lunge schützt er bis zu einem gewissen Grad gegenüber Formaldehyd oder Cadmium, weshalb der Schwarzkümmel bei Rauchern beliebt sein sollte.

Verbessert die Schilddrüse und hilft beim Abnehmen

Die Hashimoto Autoimmunkrankheit ist die häufigste Ursache bei einer Schilddrüsenunterfunktion. Der Schwarzkümmel wirkte sich in einer Studie günstig auf die Schilddrüsen-Werte TSH, Thyreoperoxidase-Autoantikörper und T3 aus. Dies ging mit einer Abnahme der Konzentrationen von VEGF-1 und Nesfatin-1 einher. Nesfatin-1 reguliert im Hypothalamus den Hunger und die Fettreserve. Die Studienteilnehmer konnten darum mit dem Schwarzkümmel obendrein ihr Gewicht reduzieren.


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