Schon lauern sie wieder: Zecken sitzen im Gras, fallen von Hecken und Bäumen, überraschen den Wanderer, wenn sie abends heftig juckend stecknadelkopfgroß aus der Haut ragen. Meist unter dem Arm oder in der Kniekehle, dort, wo die Haut besonders weich und zart ist. Zecken sind schnell entfernt und es wäre auch alles halb so wild, wenn sie nicht als Überträger der Gehirnhautentzündung gelten würden und – noch weit häufiger – der Borreliose.
Von Dr. phil. Doris Steiner-Ehrenberger
Borrelien lösen chronische Muskel- und Gelenksentzündungen, Lymphschwellungen und wandernde Schmerzen aus, können sogar richtig gefährlich werden, wenn sie die Nerven befallen und eine Herzmuskel-, Hirn- oder Gefäßentzündung auslösen. Wichtig zu wissen: Durch eine Zeckenimpfung ist man nicht gegen Borreliose geschützt! Und es gibt auch noch weitere Insekten, die Borrelien übertragen wie Stechmücken, Bremsen oder Käfer.
Bei einer Infektion zeigt sich durch einen roten Ring rund um die Bissstelle (Wanderröte), dass das Immunsystem auf eindringendes Fremdeiweiß reagiert hat. Die Eindringlinge müssen nicht immer Borrelien sein und die Wanderröte muss auch nicht zwingend auftreten, kann sich sogar auch erst nach Monaten entwickeln.
EIN SCHLAUER ERREGER
Der Erreger hat eine Menge Überlebensstrategien entwickelt. In beschwerdefreien Phasen zieht sich die spiralförmige Bakterie tief ins Gewebe zurück, nimmt eine runde, abgekapselte Form an, damit sie vom Immunsystem oder von Antibiotika nicht mehr angreifbar ist. Die Infektion ist dann auch oft nicht nachweisbar. Man kann nur über den Umweg der Antikörperbildung feststellen, ob eine Abwehrreaktion auf Borrelien stattgefunden hat. Wie viele Borrelien aktuell noch vorhanden sind, erfährt man jedoch nicht. Findet man keine Antikörper, ist das auch nicht wirklich aussagekräftig. Denn das Ergebnis kann falsch negativ sein, wenn das Immunsystem trotz Infektion nicht reagiert hat.
DIE GUTE NACHRICHT: ARTEMISIA HILFT
Haben Sie schon von der Artemisiaannua, einer Beifußart, gehört? Man kann sie bei einer Borreliose sofort oder auch noch später anwenden, wenn schon vieles andere erfolglos probiert wurde. Die Artemisia öffnet die Zelle, die den Borrelien als Versteck dient. Daher spielt sie bei jeder Therapie eine günstige Rolle. Dazu kommt noch ein weiterer Wirkmechanismus: Bakterien haben – wie Krebszellen – großen Hunger nach Eisen. Das Artemisinin, der Hauptwirkstoff der Artemisia, enthält eine Peroxidbrücke im Molekül. Sie bricht beim Kontakt mit Eisen auf, freie Radikale entstehen, die Bakterien (oder auch Krebszellen) angreifen und zu deren Zelltod durch Oxidation führen.
AUF DIE RICHTIGE DOSIERUNG KOMMT ES AN
Eine spezielle Züchtung der Artemisiaannua, mit zehn bis zwanzigfach höherer Wirkstoffdichte gegenüber der wirkstoffarmen Wildform, bringt absolut bemerkenswerte Heilerfolge hervor und wird derzeit in der Entwicklungshilfe bei vielen lebensbedrohlichen Erkrankungen eingesetzt. Diese allerbeste Qualität hat grüne (keine grauen) Blätter und stammt aus Anbau, während die Wildform wirkstoffarm und daher nutzlos ist. Die Artemisiaannua ist nur wirkungsvoll aus diesem Anbau und wenn sie ohne die gebräuchliche Beimengung von nutzlosen Stielen verwendet wird. Die bei Borreliose notwendige Dosierung ist hoch. Man benötigt 5 Gramm täglich aufgeteilt auf zwei Einnahmen. In Pulverform schmeckt sie sehr bitter, deshalb werden meist Kapseln bevorzugt – auch wenn das recht viele sind (um die 12 Kapseln), niedriger dosiert bringt die Artemisiaspeziell bei Borreliose nach unseren Erfahrungen nicht den gewünschten Erfolg!
MORINGA – DER IDEALE BEGLEITER
Moringa Blätter sind als „Wirkungsverlängerer“ für die Artemisiaempfohlen, die schnell abgebaut wird (deshalb sollte man keine Medikamente dazu nehmen, sondern zumindest zeitversetzt in drei- bis vierstündigem Abstand zur Artemisia). Beide zusammen sind ideal, da die Wirkung noch verbessert wird. Die Moringa muss nicht überdosiert werden. Auch mit zusätzlicher Eisen-Einnahme (z. B. Eisen-Chelat oder kolloidalemEisen) kann man die Bakterien schneller loswerden, da die Oxidation der Borrelien noch begünstigt wird.
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