Aus dem Newsletter vom ALDEBARAN-Versand – Amadeus Verlag
Gold fand hingegen wegen seines hohen Preises nie einen größeren industriellen Einsatz. Nur weil Silber Ende des 19. Jahrhunderts so billig war, konnte es ein unverzichtbares Industriemetall werden. Als im 20. Jahrhundert die angehäuften Lagerbestände der Vergangenheit verarbeitet waren, wurden auch die bereits stillgelegten Minen wieder rentabel und somit neu erschlossen.
Nach nunmehr 70 Jahren zu hohen Silberverbrauchs gibt es über der Erde mehr Gold als Silber. Derzeit steht weltweit grob geschätzt fünfmal so viel Gold wie Silber zur Verfügung. Denn während Silber in so vielen Produkten verarbeitet ist, die bis vor kurzem nach Ablauf ihrer Lebensdauer meist achtlos weggeworfen wurden, ging Gold nie verloren, sondern wurde immer wieder eingeschmolzen und neu verarbeitet. Erst seit einigen Jahren ist das Recycling von Silber, etwa aus Mobiltelefonen, Computern oder Fernsehern, ein eigener Wirtschaftszweig geworden.
Die Silberbestände sind von 10 Milliarden Unzen im Jahr 1940 auf heute unter 1 Milliarde Unzen gesunken. Die Goldbestände sind von 1 Milliarde im Jahr 1940 auf heute 5 Milliarden Unzen angestiegen (World Gold Council). Nach und nach sank der Anteil des Silbers in den Münzen weltweit, da der Preis des Metalls konstant anzog, und bald den Nominalwert überstieg. Dieser Preisanstieg verlief jedoch so sachte, dass es von der Öffentlichkeit nicht bemerkt wurde. Entscheidend beim Silber ist seine Doppelrolle als essentielles Industriemetall, wie auch als geschichtlich verankerte und begehrte Investitionsanlage. Kein anderer Rohstoff kommt hier auch nur in die Nähe. Eigentlich müsste Silber derzeit fünf Mal so teuer sein wie Gold, kostet derzeit aber nur etwa ein Vierzigstel!
Wie das sein kann? Nun, der Preis von Silber und Gold wird sehr offensichtlich seit Jahrzehnten von bestimmten Banken manipuliert. Er wird künstlich niedrig gehalten: um zu verschleiern, dass der US-Dollar, der einigen Privatbankiers gehört, wertlos ist – denn ein deutlicher Anstieg der Gold- und Silberpreise (1) würde die Wertlosigkeit des Dollars offenbaren. Warum? Weil Gold und Silber im Grunde immer den gleichen Wert, also die gleiche Kaufkraft haben. Steigt der Preis, heißt das einfach, dass der Dollar (in dem seit Bretton Woods beide Metalle gehandelt werden müssen) weniger wert ist – daher muss man dafür mehr bezahlen. Doch wie hielten nun die Banken so lange den Preis für Silber niedrig?
Dazu erklärte der Silberexperte Theodore Butler bei seinem Vortrag auf dem Phoenix Silver Summit 2009: „Ich dachte lange und angestrengt über das große Silberrätsel… nach. Dieser Denkprozess und meine Erfahrungen als Rohstoffbroker ließen mich zu dem Schluss kommen, dass der Silbermarkt durch exzessive Leerverkäufe an der COMEX (der weltgrößten Warenterminbörse in New York; A.d.V.) manipuliert wurde…“
Der „Open Interest“, also die offenen Forderungen bei den Termingeschäften sind extrem hoch. Einfach ausgedrückt: Es wird mehr Silber gehandelt, als Silber existiert, weil beim modernen Handel nie physisches Silber den Besitzer wechselt, weil niemand das Silber wirklich in der Hand haben will, denn es ist schwer und sperrig, und man müsste es irgendwo hintransportieren lassen, um es sicher zu lagern und dafür wieder viel Geld bezahlen. Deshalb begnügen sich die Spieler an den Börsen bei Termingeschäften damit, dass sie einen Zettel bekommen, auf dem steht: „Sie haben soeben einen Barren Silber gekauft und können ihn jederzeit bei XY abholen.“ Steigt nun der Preis des Silbers, dann verkauft der Käufer seinen Zettel wieder an andere mit Gewinn weiter. Das ist das Geheimnis, das so schlicht und genial gleichzeitig ist: Durch den Computerhandel, der den früher realen Handel ersetzte, werden nicht mehr wirkliche Barren über die Theke geschoben, sondern hauptsächlich virtuelle, nicht vorhandene. Das nennt man dann kryptisch „Leerverkäufe“.“
Zusätzlich zu den virtuellen Rohstoffmärkten wird Silber aber auch noch in Form von Silberfonds verkauft. Vereinfacht ausgedrückt kauft eine Firma eine bestimmte Menge an Silber, die sie in ihren Tresoren lagert, und verkauft Anteile davon an andere. Die Zettel im Wert über hunderte Millionen Unzen Silber, die angeblich irgendwo lagern sollen, wurden so an den Mann gebracht. Das nenne ich Vertrauen von Seiten des Käufers, denn wer kann üblicherweise nachsehen, ob der Verkäufer das Silber tatsächlich irgendwo gelagert hat? Selbst wenn er das täte, so wüsste er nicht, ob der Verkäufer auf seinen bestimmten Barren nicht mehrere Schuldscheine ausgestellt hat, oder?
Fest steht, dass deutlich mehr Silber an den Märkten verkauft wird und angeblich irgendwo eingelagert sein soll, als überhaupt existiert. Was würde also passieren, wenn all diese gutgläubigen Menschen, die einen am Papier verbrieften Anspruch auf Silber haben, ihre Barren tatsächlich abholen wollten? Sie müssten vielleicht erkennen, dass es sie nicht gibt! Der Markt würde zusammenbrechen und der Preis würde explodieren. Wann könnte das passieren? Wenn der Finanzmarkt zusammen bricht, die Zocker das Vertrauen verlieren, und plötzlich wieder alle Beteiligten reale Werte suchen! Also sehr bald möglicherweise. Denn genau das ist in den vergangenen Wochen bereits bei Gold passiert (2), was zu erheblichen Schwankungen im Goldpreis führte.
Es ist wichtig zu verstehen, dass pro Jahr alles in allem nur etwa 22.000 Tonnen Silber gefördert werden. Dazu sollen in 2010 etwa 12.000 Tonnen aus dem boomenden Recycling-Markt dazu gekommen sein. Davon gingen weltweit nur 2.500 Tonnen an die Münzprägeanstalten. Das würde 80 Millionen neuer 1-Unzen-Münzen entsprechen. Bei einer Weltbevölkerung von knapp 8 Milliarden ist das nicht viel.
Dazu kommt, dass China seit 2009 national reichlich Werbung für den Erwerb von Silber macht. Lange Jahre exportierte China den größten Teil seines Silbers. Seit 2009 aber hat die chinesische Regierung große Mengen der eigenen Silberproduktion für die eigene Bevölkerung reserviert, und bietet dieser Silberbarren zu 500 Gramm, 1kg, 2kg und 5kg an, da sie offenbar schon 2009 weitere Verwerfungen an den internationalen Finanzmärkten kommen sah. Immerhin ist die chinesische Regierung (über die man sonst denken kann, was man will) so nett, ihre Bevölkerung zu warnen, und sie (mittels staatlicher Werbespots) zur Absicherung aufzufordern.
In Indien – dem traditionell größten Gold-Verbraucher – steigt seit 2010 zudem die Nachfrage nach Silber ganz enorm, weil für viele Menschen Gold einfach zu teuer wird, und sie auf dessen kleinen Bruder ausweichen. Die Nachfrage nach Silber ist also gewaltig, und sie wird konstant weiter steigen. Nun gibt es sogar Gerüchte darüber, dass China eine offizielle Silberwährung einführen könnte. Venezuela holt gerade sein Gold vom Finanzplatz London ins eigne Land zurück, weil man England offenbar nicht mehr traut. In der Schweiz wird auch laut darüber nachgedacht, ebenso wie über die Einführung einer neuen Goldwährung nach Vorbild des alten Vrenelli. Es ist wahrscheinlich, dass andere Länder dem Beispiel folgen werden.
Da unsere Papierwährungen gerade gegen die Wand fahren, versuchen sich immer mehr Staaten und private Personen abzusichern. Somit rückt die monetäre Bedeutung von Gold und Silber wieder in den Vordergrund, was für eine neues Wirtschafts- und Finanzsystem – an dem derzeit viele Gruppierungen arbeiten − sehr bedeutend ist. Auch wenn vor allem von US-amerikanischer Seite weiter am Rohstoffmarkt interveniert wird, und es (wie vom 23. bis zum 25. August geschehen) immer wieder zu kleinen Einbrüchen kommen kann, so sind Gold und Silber derzeit wohl die effektivste Absicherung gegen den enormen Kaufkraftverlust unseres Scheingeldes. Von Bankern, Politikern und den Massenmedien werden immer wieder Blasen beschworen und die Metalle klein geredet, aber die Wahrheit setzt sich letztlich immer durch: Die Tatsache, dass alle Banken in den letzten zehn Jahren mit ihren Gold- und Silberpreisprognosen völlig daneben lagen, spricht Bände. Wenn Regierungen nicht Willens oder in der Lage sind, monetäre Stabilität zu sichern, dann schaffen sich die Menschen eben ihren eigenen Gold- und Silberstandard. Das ist letztlich genau das, was durch die ungeheure Nachfrage nach den Edelmetallen derzeit passiert.
Gold und Silber sind nichts anderes als wahres Geld, und ihre Kaufkraft bleibt nahezu unverändert. Unser Schuldgeld (3), das uns gerade in die größte Wirtschaftskrise der Menschheitsgeschichte führt, existiert in dieser extremen Ausprägung erst seit knapp einhundert Jahren, und es hat eindeutig versagt.
Der Silberpreis stieg von November 2000 bis November 2010 von rund $ 3.- auf rund $ 28.-. Allein in 2010 stieg er von etwa $ 18.- auf $ 28.-, und war die beste Anlage des Jahres mit einem Anstieg von 70%! Dabei hat sich das Silber gerade erst einmal warm gelaufen, denn die Nachfrage nach Philharmonikern, Maple Leaf oder Silver Eagle reisst nicht ab. Besonders beliebt sind seit kurzem sogenannte Tafelbarren aus Silber. Das sind 100 Gramm-Platten reinen Silbers die in 100 kleine Stücke unterteilt sind. An den Sollbruchstellen kann man die einzelnen Plättchen zu je 1 Gramm abbrechen, wie bei einer Tafel Schokolade. Die Idee dahinter ist klar: Wenn unser Papiergeld ausgedient hat, dann werden wir bis zum etablieren einer neuen, stabilen Währung vermutlich mit Gold und Silber bezahlen – und für kleine Einkäufe braucht man kleine Beträge.
Derzeit liegt der Silberpreis bei etwas über $ 40.- (4) (das entspricht etwa 30.- €). Einige durchaus ernstzunehmende Experten gehen von einem Silberpreis von über $ 100.- in 2012 aus, was man als satte Rendite ansehen könnte. In Wahrheit bedeutet ein Investment in Edelmetalle aber nur, dass man seine Kaufkraft behält, denn verdoppelt sich der Preis von Silber oder Gold, dann zeigt das einfach nur, dass sich der Wert unseres Scheingeldes halbiert hat. Es geht also nicht um Renditen, sondern um die Absicherung des eigenen Vermögens (5), unabhängig davon wie klein oder groß es auch sein mag.
Wer also (wie unsere Politiker) noch immer nicht begriffen hat, dass Gold und Silber Geld sind, der wird in den nächsten Jahren wahrscheinlich „sein blaues Wunder erleben.“
Die größten Preissprünge sehen wir beim Silber (wie beim Gold) immer im 1. und im 4. Quartal eines jeden Jahres. Ab Oktober ist also der nächste signifikante Preisanstieg zu erwarten. Das bedeutet, dass nun noch eine gute Gelegenheit zum Einstieg in physisches (!) Silber ist. Noch ist Silber günstig, und noch ist es zu haben. Fragt sich bloß, wie lange noch?
Zum Abschluss: Silber hat übrigens noch eine ganz andere wichtige Bedeutung, von der viele nichts wissen: In kleinsten Dosen ist es reinste Medizin. Kolloidales Silber wurde bis Anfang des 20. Jahrhunderts äußerst erfolgreich zur Infektionsbekämpfung eingesetzt. Man kann es ganz leicht selbst herstellen und es sowohl zur Einnahme als auch zur äußerlichen Anwendung heranziehen! Da es jedoch nicht patentiert werden kann, wird es von der Pharmaindustrie gehasst. Auch die meisten Apotheker werden Ihnen wohl davon abraten. Von der amerikanischen FDA (Food & Drug Administration) wird kolloidales Silber (6) als Naturheilmittel angesehen. Tatsächlich haben früher viele Amerikaner abends vor dem Schlafengehen einen Silberdollar in ein Wasserglas gelegt und das Wasser morgens zur Vorbeugung gegen Krankheiten getrunken. Davon hatten Sie noch nie gehört? Warum wohl? Es könnte sich also für jeden lohnen, sich ein wenig mit Silber zu befassen, denn es kann sehr, sehr viel…
- Die Goldverschwörung, Ferdinand Lips
- http://www.goldseiten.de/content/diverses/artikel.php?storyid=17227
- Im Teufelskreis – Interview mit Michael Morris
- http://www.kessef.de/Silber-kaufen.6.0.html
- http://www.silber.de/
- http://www.deam.de/verfa/00117.htm
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